Branding
Kommunikation
Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitstransformation. Dies betrifft nicht nur ihre Strategien und ihr Wirtschaften, sondern auch ihre Kommunikation und ihr Design.
Mehr als nur formgerechte Gestaltung
Design hat die Kraft, zur nachhaltigen Transformation von Unternehmen beizutragen und die Zukunft zu gestalten. Um dies zu verstehen, müssen wir den Begriff weiter fassen. Die unterschiedlichen Dimensionen, die daraus entstehen, wollen wir hier betrachten.
Design als Treiber des nachhaltigen Wandels: 4 Dimensionen
Design als strategisches Element
Unternehmen sind keine Inseln, sondern auf vielfältige Weise mit der Welt und ihren Bewohner*innen verwoben. Sie haben die Möglichkeit, ebenso negativ auf sie einzuwirken als auch Verantwortung für sie zu übernehmen – in einer Welt, die sich im Wandel befindet, in der die Erwartungen der Gesellschaft steigen und in der auch die regulatorischen Anforderungen zunehmen, verändert sich auch das Grundverständnis der Rolle von Unternehmen hin zu mehr Haltung, klaren Werten, Weitsicht oder auch der Schaffung von Mehrwert.
In diesem Zusammenhang können Branding und Design eine bedeutende Funktion übernehmen, wenn sie als Instrument der unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie verstanden und direkt aus dieser heraus entwickelt werden. Sie können über Namings, Claims oder auch die visuelle Kommunikation die strategischen Kernpunkte, Ziele und Aktivitäten eines Unternehmens nach außen sowie innen erlebbar und sichtbar machen, Markenbindung schaffen und den verschiedenen Stakeholdern Orientierung bieten. Im Produktdesign können darüber hinaus nachhaltigkeitsrelevante Aspekte wie Ressourcenschonung und Recycling in den Vordergrund gestellt werden.
Design kann auf diese Weise den nachhaltigen Wandel mit vorantreiben, wenn wir unser Verständnis über die formgerechte Gestaltung hinaus erweitern – getreu der Definition von Christian Bason, CEO des Danish Design Centers, der Design als „grundlegende menschliche Fähigkeit“ definiert, „mit der wir unsere Welt formen, unsere Bedürfnisse erfüllen, Herausforderungen annehmen und Werte schaffen können.“
Nachhaltigkeit im Markenkern durch Design erlebbar machen
Nachhaltigkeit gehört in den Kern einer zukunftsfähigen Marke – und ist eng verknüpft mit den Markenstrategien verantwortungsvoller Unternehmen. Boten vereinzelte Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens in der Vergangenheit vielleicht noch die Möglichkeit, sich vom Wettbewerb zu differenzieren, erwarten nicht nur die Politik, sondern auch Mitarbeitende, Kund*innen und andere Stakeholder heute zunehmend fundierte, langfristige Ziele und Maßnahmen als integrale Bestandteile der Unternehmensstrategie. Dies hat auch Auswirkungen auf Markenidentitäten und -strategien. Statt des „möglichst laut“ von gestern rücken neue Werte, kollektiver Nutzen und klare Haltungen in den Vordergrund, mit denen Marken nicht nur auffallen, sondern auch ein sinnstiftendes „Warum“ erfüllen. Dieses „Warum“ ist der Purpose eines Unternehmens: sein Zweck, seine ureigenste Motivation.
Kommunikation kann hier ansetzen und das zuweilen abstrakte „Warum“ in ehrliche, inspirierende Narrative übersetzen, Design kann die Marke wiederum visibel machen. Immer ehrlich, glaubwürdig und dabei maßgeschneidert auf die jeweiligen Zielgruppen.
Praxiseinblick: unsere Arbeit für IW2050
Mit Design Visibilität und Relevanz steigern
Nachhaltigkeit ist komplex, auch die unternehmerische. Branding und Design können hier ein visuelles Dach für die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen schaffen und eine konsistente visuelle Kommunikation der Aktivitäten, Werte und des Engagements eines Unternehmens unterstützen. Dies kann beispielsweise in Form eines Subbrandings mit eigenem Naming, Claim, eigener Visualität und Tonalität geschehen.
Ein zukunftsweisendes Subbranding, das im Einklang mit den unternehmerischen Nachhaltigkeitsbemühungen steht, sollte mit der Kommunikation einhergehen und an allen relevanten Stellen konsequent eingesetzt werden: von der Verpackung über die Website und Social Media bis hin zu zielgruppenspezifischen Präsentationen und weiteren Kommunikationsmitteln.
Praxiseinblick: unsere Arbeit für die Brückner Group oder Merz Therapeutics
Branding und Design nachhaltiger gestalten
Ob online oder offline, Designprodukte verbrauchen immer Ressourcen. Damit erhält Nachhaltigkeit im Design auch eine „handwerkliche“ Ebene, die – konsequent umgesetzt – ökologische und soziale Aspekte integriert und gestalterische Entscheidungen beeinflusst. Ein nachhaltigeres Branding und Design kann so Ressourcen sparen und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der umfassenden Nachhaltigkeitsbestrebungen eines Unternehmens erhöhen. Konkrete Maßnahmen können beispielsweise sein:
- Ausgangspunkt: Herausfinden, was wirklich gebraucht und was online und/oder offline eingesetzt wird
- Website-Optimierung mit dem Ziel effizienter Websites mit klarem Design, guter Performance und schlankem Code
- Verzicht auf unnötige Inhalte und Daten, z.B. bei Bildern, Videos und Schriftarten, die das Laden verlangsamen und damit mehr Ressourcen verbrauchen
- technische Optimierung in Bezug auf den Code, Plugins und Tools
- Barrierefreiheit gewährleisten
- Entscheidung für Green IT/Green Hosting
- für die physischen Kommunikationsmittel: z.B. Auswahl von umweltfreundlichen Materialien und Produktion, lokale Produktionspartner
Praxiseinblick: unsere Arbeit für die KfW. Weitere Ideen und Tipps finden Sie unter anderem bei Friend Venture und Heise.
Unsere Vision ist es, eine Welt zu schaffen, in der gelebte Verantwortung die bedeutendste Story unserer Zeit wird.
Sebastian Ziep
Potenzial für nachhaltige Zukunftsgestaltung
Unabhängig davon, über welche der vier Dimensionen wir sprechen, eines wird deutlich: Im Zusammenspiel mit einer fundierten Nachhaltigkeitsstrategie, konsequenten Aktivitäten und einer glaubwürdigen Nachhaltigkeitskommunikation kann Design als wichtiger Treiber für einen nachhaltigen Wandel und dessen Wahrnehmung nach innen und außen eingesetzt werden.
Welches Design kann Ihre Bemühungen um einen nachhaltigen Wandel adäquat zum Ausdruck bringen? Sie arbeiten an Ihrer Nachhaltigkeit, aber die (visuelle) Kommunikation ist noch nicht so weit?